Historie

Von der Schwanenburg zur Raubritterburg

Im Jahre 1090 erbaute das Geschlecht derer von Cygenberg (Schwanenberg, von franz. „cygne = Schwan“) eine Burg oberhalb des lieblichen Werratals. Die zum Bau verwendeten Steine wurden in mühevoller Fronarbeit gehauen und zu Gebäuden errichtet, welche vor feindlichen Angreifern schützen sollten. Nachdem um 1200 die Cygenberger ausstarben, wurde die Burg verschiedenen Adelsgeschlechtern als Lehen gegeben – der Warenverkehr auf der nahen Werra von Wanfried über Hann. Münden bis nach Bremen sowie die wertvollen Salztransporte verleiteten dabei einige der Lehnsherren zum Raubrittertum.

Im Jahre 1320 eroberte Landgraf Otto I. von Hessen die Burg, um sie daraufhin an die Familie von Berlepsch zu verpfänden. Im Jahre 1494 ging sie als Mannlehen an Georg von Buttlar. Mitte des 16. Jahrhunderts war Erasmus von Buttlar der letzte Besitzer. Nach 1541 verfiel die Burg und wurde teilweise abgebrochen.

 

Vom Cygenberg zum Ziegenberg

Grund für Veränderungen auf dem Cygenberg war die Erfindung der ersten Kanone in Salzderhelden – man fühlte sich auf dem Berg nicht mehr sicher, so dass kurzerhand die Mauern abgerissen wurden – die Steine wurden den Abhang heruntergerollt und 1562 das Herrenhaus, das so genannte Feste Hus, mit einem Wassergraben und einer Zugbrücke errichtet. Über drei großen Tonnengewölben baute man das Erdgeschoss mit 1,30 Meter dicken Außenmauern, auf welche drei Fachwerketagen aus Eichenholz und Lehm gesetzt wurden. Ein Walmdach gab dem Gebäude sein unverwechselbares Aussehen. Die Wappen des Erbauerpaares zieren noch heute das Haus: die springende Forelle für die Ehefrau von der Tann (Rhön) und die Bütte für den Ehemann von Buttlar-Ziegenberg. Aus dem französischen Cygenberg wurde der deutsche Ziegenberg.

Nacheinander wurden weitere Liegenschaften errichtet – das Verwaltergebäude, Pferdeställe, Schmiede, Schafstall, Schweineställe, Scheunen sowie der Kuhstall. So entstand ein geschlossener hessischer Gutshof, das Rittergut Ziegenberg. Oberhalb des Teiches wurden die Gesindehäuser und das Schäferhaus erbaut.

 

Vom Rittergut zum Erlebnispark

Nach 400 Jahren endete auf dem Gut die landwirtschaftliche Nutzung. Im Jahre 1967 erwarb Walter Surup den Gutshof, der aus zwölf Gebäuden bestand, die in einem großen Kreis angeordnet waren. Sieben der Gebäude waren so baufällig, dass sie abgerissen werden mussten; die anderen fünf wurden aufwändig restauriert. Für den Sammler und historisch interessierten Walter Surup standen noch genügend Gebäude zur Verfügung, um seine Sammlungen unterzubringen. Das Automuseum wurde mittlerweile in den PS.SPEICHER Einbeck integriert. 1968 wurde der Park unter dem Namen Wildgehege eröffnet. Um sich von anderen Parks zu unterscheiden, kamen hier, im heutigen Erlebnispark, die ersten Märchenschaubilder hinzu. Die Zeit war im Wandel und auch der Park änderte sein Gesicht im Laufe der Jahre. Nach den jeweiligen Erweiterungen hat der Park in seiner 50-jährigen Geschichte allerlei Namensänderungen durchlaufen: Wildgehege, Adler-Raubtier-Wildgehege, Tierpark, Zoo, Tier- und Märchenpark, Märchen-Zoo, Freizeitpark, Erlebnispark. Vielen Gästen ist sicher der Name Märchen-Zoo noch gut in Erinnerung geblieben. 1992 erwarb Axel Surup den Park von seinem Vater und erweiterte ihn durch Fahrgeschäfte. Ab dem Jahre 2014 sollte der Park aus Altersgründen verkauft werden und wurde deshalb zunächst an verschiedene Betreiber mit Kaufabsicht verpachtet. Diese Absicht wurde seitens der Pächter nicht realisiert, was dazu führte, dass ab diesem Jahr, 2023, der Erlebnispark in dritter Generation von Norman Surup, dem Enkelsohn von Walter, weiter betrieben wird. Der Erlebnispark bleibt demzufolge in Familienhand und Norman und sein Team werden ihn mit ritterlichem Bemühen für die Region nicht nur erhalten, sondern frisch und zukunftsorientiert weiter gestalten.